Bald ist es da: Das kleine Wunder! Mit der Ankunft eures Babys beginnt ein ganz neues Kapitel voller Liebe, Zärtlichkeit und gemeinsamen Momenten. Eine der ersten und intimsten Verbindungen, die ihr mit eurem Neugeborenen erleben werdet, ist die Stillbeziehung. Da lohnt es sich, schonmal einen Blick auf das Thema Stillen zu werfen, auch wenn es vielleicht noch ein paar Wochen dauert, bis es soweit ist.
Unsere Gastautorin Leona ist als Familienbegleiterin in Lüneburg und Umgebung unterwegs. In ihrem Arbeitsalltag dreht sich alles ums Stillen und PRE-Nahrung, Baby- und Kleinkindschlaf sowie das Thema Beikost. Sie kennt die Unsicherheiten von werdenden und frisch gebackenen Eltern und hat heute jede Menge Tipps für junge Familien parat, die gerne mehr über das Stillen erfahren möchten.
Aufs Stillen vorbereiten: Geht das?
Der Körper einer Schwangeren bereitet sich ganz von alleine auf das Stillen vor. Dennoch macht es Sinn, sich bereits im Vorfeld mit dem Thema zu befassen. Insbesondere zum Beginn der Stillzeit kommen häufig Unsicherheiten auf. Dann tauchen plötzlich Fragen auf, wie: Darf das Stillen weh tun (Spoiler: Nein)? Wie lege ich mein Baby an? Wieviel sollte mein Baby zunehmen? Wie viel sollte es trinken? Auf welche Warnzeichen muss ich achten und darf ich jetzt eigentlich wieder alles essen?
Um gestärkt und selbstsicher in diese Stillzeit zu starten, kann es zum Beispiel helfen, im Rahmen der Hebammenbetreuung über das Stillen zu sprechen. Auch in einem guten Geburtsvorbereitungskurs sollte über das Stillen gesprochen werden und mittlerweile gibt es sogar immer mehr Stillvorbereitungskurse, in denen ihr als Eltern geballtes Stillwissen erhaltet. Hier können ganz ausführlich Wissen vermittelt und Fragen geklärt werden.
Was sollten Schwangere schon vor der Geburt über das Stillen wissen?
Babys stillen oft intuitiv und sie trainieren bereits im Bauch alle nötigen Reflexe und Muskeln, um perfekt vorbereitet in die Stillbeziehung zu starten. So sorgt ein Großteil ihrer Reflexe in den ersten Lebenstagen dafür, dass sich die Babys stillen können. Das bedeutet, sie sind in der Lage, in der „goldenen Stunde“ nach der Geburt alleine die Brust zu erreichen und sich selbstständig anzulegen. Nur selten benötigen sie hier Hilfe von außen.
Außerdem ist der Magen eines Neugeborenen in den ersten Tagen sehr sehr klein und fasst nur wenige Milliliter. Somit ist es völlig normal, dass die Babys nur sehr wenig trinken, dafür aber häufig stillen möchten. Durch das häufige Stillen wird dem Körper der Mama in den ersten Wochen nach der Geburt signalisiert, dass es hier Bedarf gibt und die Milchproduktion angekurbelt werden soll. So wird in den ersten Wochen der Grundstein für eine ausreichende Milchbildungskapazität gelegt.
Häufiges Stillen ist vor allem in den ersten Wochen also völlig normal und von der Natur sehr klug eingerichtet. Das bedeutet aber nicht, dass du dein Baby nach einem festen Plan wecken und stillen solltest. Die allermeisten gesunden und am Termin geborenen Babys melden sich genau so, wie es für sie richtig ist. Also beobachte dein Baby und lerne sein Hunger- und Sättigungszeichen zu deuten. Ein voll gestilltes Baby kann nicht überernährt werden. Du darfst also nach Herzenslust so viel stillen, wie das Baby möchte.
Holpriger Start beim Stillen: Kein Grund zur Panik
Viele Umstände können dazu führen, dass der Stillstart doch holpriger verläuft, als du es dir vielleicht vorgestellt hast. Aber es ist absolut nichts Ungewöhnliches.
Viele verschiedene Faktoren können ein Grund für anfängliche Stillprobleme sein:
- eine kräftezehrende Geburtsreise
- ein sehr leichtes Baby oder ein zu früh geborenes Baby
- falsches Anlegen
- ein zu kurzes Zungenband
- vielleicht eine angeborene Krankheit
- verschiedene Ratschläge von unterschiedlichen Fachpersonen
- Stress
- wenig Ruhe im Wochenbett
- andere Themen, die die Mutter belasten
“Wichtig zu wissen ist, dass auch aus einem holprigen und herausfordernden Stillstart eine schöne Stillbeziehung entstehen kann. “
Im besten Fall wirst du bereits von einer tollen Hebamme betreut, die auch hier eine kompetente Hilfe ist. Ansonsten können speziell ausgebildete Stillberaterinnen, wie z.B. BFB® oder IBCLC entweder interdisziplinär mit der Hebamme oder alleine dich auf deinen Weg in eine tolle Stillbeziehung mit Rat & Tat begleiten.
Der Begriff „Stillberaterin“ ist übrigens nicht geschützt. Aus dem Grund ist es wichtig, sich genau zu erkundigen welche Ausbildung die Stillberaterin absolviert hat, um hier wirklich an kompetentes Fachpersonal zu gelangen.
Kann dein Partner/ die Partnerin das Stillen unterstützen?
JA! Dein Partner oder deine Partnerin kann einiges tun, um dich zu unterstützen. Und zwar, indem er*sie dafür sorgt, dass du und das Baby das Wochenbett einhalten und dich in dieser Zeit nach Herzenslust verwöhnt. Stillen macht zum Beispiel oft sehr durstig. Die Aufgabe des Partners /der Partnerin kann es also sein, sicherstellen, dass du immer genug zu trinken und neben gesunden Snacks auch ein paar Leckereien in greifbarer Nähe hast. Außerdem sollten sie für möglichst viel Ruhe sorgen und Stress (wie z.B. unliebsamer Besuch) von dir und eurem Nachwuchs fernhalten. Man weiß, dass es sich positiv auf die Stillbeziehung von Mama und Kind auswirkt, wenn der*die Partner*in diese unterstützt.
Leonas EXTRATIPP: Bereite dich gut auf die Geburt, das Wochenbett und euren Stillstart vor. Wenn Probleme auftreten, zögere nicht, dir schnelle kompetente Hilfe (zum Beispiel eine Stillberatung) zu suchen. Wir können uns nicht auf alle Eventualitäten des Lebens vorbereiten und wenn es anders kommt als geplant, kann man viele Herausforderungen mit der richtigen fachlichen Unterstützung gut bewältigen. Sich Hilfe und Unterstützung zu suchen ist immer ein großes Zeichen von Stärke.
Was mache ich, wenn ich nicht stillen möchte oder kann?
Dann stillst du nicht! Es ist dein Körper und deine Entscheidung. Nur du als stillende Person darfst darüber entscheiden. Muttermilch ist der Goldstandard in der Säuglingsernährung, aber das Stillen ist für eine Mutter keine Pflicht und entscheidet am Ende nicht über die Qualität deiner Elternschaft. Auch hier kann eine gut ausgebildete Stillberaterin und/oder FES-Fachkraft beratend zur Seite stehen, denn eine Stillbeziehung zu beenden (oder gar nicht erst zu Beginnen) und die passende PRE-Nahrung zu finden, kann wieder ganz andere Herausforderungen mit sich bringen.
Wer schreibt hier: Leona Kröger – ausgebildete BFB® – bindungsorientierte Familienbegleiterin® und Gründerin von “Leona begleitet”
Hej, mein Name ist Leona Kröger und ich bin ausgebildete BFB® – bindungsorientierte Familienbegleiterin® und Fachkraft für Flaschen- und Formula ernährte Säuglinge.
Ich berate junge Familien in Lüneburg und Umgebung rund um die Themen Stillen, Baby- & Kleinkindschlaf, Beikost sowie Formula-Nahrung.
Mir ist es wichtig, dass die Eltern sich gesehen und abgeholt fühlen. Jede Familie soll genau die Hilfe erhalten, die sie benötigt. Individuelle Lösungen, die alle Familienmitglieder berücksichtigen liegen mir deshalb besonders am Herzen.
Ich biete Einzelberatungen an und baue aktuell mein Workshop-Angebot immer weiter aus, um noch mehr Familien zu erreichen.
Gerade in den ersten Jahren mit einem Kind tauchen so viele unterschiedliche Fragen und Herausforderungen auf, die das Familienleben ganz schön durcheinander wirbeln können. Wie schlafen Babys sicher? Nimmt mein Baby genug zu? Ich habe einen Milchstau, was mache ich? Muss ich zur Kita-Eingewöhnung abstillen? Wie starte ich die Beikostzeit und was darf mein Baby alles essen? Muss ich mich an den Breifahrplan halten? Welches ist die richtige PRE-Nahrung für mein Kind? Muss ich auf Folgemilch umstellen? Was mache ich, wenn mein Baby keine Flasche nimmt? Und wie viel Formula Nahrung benötigt mein Baby überhaupt am Tag?
Mit all diesen Fragen müssen Familien nicht allein klarkommen. Ich bin für sie da und begleite sie auf ihrem Weg durch die Baby – & Kleinkindzeit.
KONTAKT:
Leona Kröger
Leona begleitet
E-Mail: hallo@leona-begleitet.de
Instagram: @leona.begleitet
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