Kindergeburtstag

Nachhaltiger feiern – Ruths Tipps für Kindergeburtstage mit leuchtenden Kinderaugen und gutem Gewissen

Hast du bei dem Wort „Kindergeburtstag“ auch immer noch Bilder im Kopf, die sich schwer mit Schlagworten wie Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit oder bewusstem Konsum vereinen lassen? Oft scheitert es an der Zeit, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen und so greifen wir einfach zu Dingen, die wir kennen. Damit euch das in diesem Jahr nicht wieder passiert, gibt’s hier eine geballte Ladung an Tipps für den nächsten nachhaltigeren Kindergeburtstag.

Was genau bedeutet eigentlich „nachhaltiger“? 

Nachhaltiger konsumieren heißt generell achtsam, bewusst und möglichst wenig konsumieren bzw. kaufen. Es gibt mehrere Faktoren, die du hier im Hinterkopf haben solltest. Ein nachhaltigeres Produkt ist eines, das:

  • mehrfach und möglichst lange genutzt wird statt gleich in den Müll fliegt.
  • am besten plastikfrei, aus natürlichen Materialien hergestellt und am besten biologisch abbaubar ist.
  • für seine Produktion möglichst wenig um den Planeten gereist ist.
  • möglichst ressourcenschonend produziert wurde.
  • eine Zertifizierung besitzt (z.B. Bio-Baumwolle, das GOTS-Siegel oder FSC bei allem aus Holz)
  • unter fairen Bedingungen hergestellt und gehandelt wurde.

Je mehr Punkte auf dein Wunschprodukt zutreffen, umso besser!

Was deine Party grundsätzlich nachhaltiger macht: Weniger – von allem. Bei der Kindergeburtstagsparty wird es sowieso laut und trubelig. Ausgefeilte Deko-Details z.B. fallen meist nur den Eltern auf.

Upcycling ist ressourcenschonend und macht Spaß!

Der nachhaltigste Konsum ist immer der, der gar nicht erst stattfindet. Was heißt das? Sei kreativ, überlege, was ihr zu Hause habt und was sich zum Beispiel als Dekoration (weiter-) verwenden lässt.

Ein Beispiel: Ich habe gemeinsam mit meiner Tochter ein altes Baby-Spucktuch in schmale Streifen geschnitten, diese mit pinker und lila Textilfarbe im Dip Dye-Look eingefärbt und dann an eine Schnur geknotet – fertig ist die Girlande für die Einhorn-Party! Und gleichzeitig ergibt sich ein schönes Regentage-Bastel-Projekt als Party-Vorbereitung mit dem Geburtstagskind. Das gleiche geht zum Beispiel auch mit löchrigen T-Shirts, alten Geschirrhandtüchern oder ausrangierter Bettwäsche.

Foto: @Canva / mariasymchychphotos

Sei bewusst und achtsam – recherchiere alternative Möglichkeiten!

Für ganz viele konventionelle Produkte gibt es mittlerweile nachhaltigere Alternativen:

  • Statt den üblichen Luftballons aus synthetischem Kautschuk (= Plastik) gibt es mittlerweile Ballons aus Naturkautschuk, die zu 100% biologisch abbaubar sind und aus dem Saft von Gummibäumen bestehen.
  • Wer nähen kann, kann sich auch Ballons aus Stoff anfertigen und diese jedes Jahr wieder verwenden. Mit einem transparenten Faden kann man sie auch von der Decke hängen lassen, wirkt auch super als Kinderzimmerdeko – nicht nur zum Geburtstag.
  • Kinderschminke gibt es auch in Bio-Qualität von z.B. Namaki*
  • Glitzer, das üblicherweise aus Mikroplastik besteht, findet man mittlerweile auf pflanzlicher Basis. Mein Lieblings-Glitzer ist von Birkenspanner*. 
  • Es gibt Konfetti, das Blumensamen enthält, z.B. von Saatgutkonfetti*, 
  • Vegane Kerzen ohne Palmöl von Lou Loto* und so viel mehr!

Geschenke verpacken geht heute viel nachhaltiger als mit handelsüblichen Geschenkpapier:

  • Zeitungspapier oder Zeitschriftenseiten eignen sich wunderbar zum Verpacken und auch einfaches Packpapier lässt sich wunderschön bestempeln. Zum Verzieren finde ich Masking Tape immer super schön. 
  • Geschenkpapier aus Graspapier, z.B. von Papydo*
  • wiederverwendbare Geschenkbeutel aus Stoff, z.B. von Beutelwerk*
  • Tücher: Die Japaner nennen das Verpacken in Stoff „Furoshiki“ – entweder habt ihr sowieso z.B. Baumwoll-Spieltücher im Kinderzimmer, geht aber genauso mit gemusterten Halstüchern
  • Große Geschenke habe ich auch schon in Kissenbezüge gesteckt – Schleife drum – fertig!
  • Auch Geschenkbänder müssen nicht mehr aus Plastik sein – nimm lieber Stoffbänder, Kordeln aus Papier oder auch z.B. Jute – nach dem Auspacken immer schön sammeln und noch mal verwenden.

Und was gibt es zu Essen?

Einige Faustregeln für Essen mit möglichst kleinem CO2-Fußabdruck sind: 

  • Kaufe regional, saisonal, bio und wenig tierische Lebensmittel für das Geburtstagsbuffet. 
  • Es gibt inzwischen viele vegane Varianten für einfache Blechkuchen und auch nachhaltigere Back-Dekorationen.
  • Simpel, aber schön ist auch immer ein Regenbogen, gelegt aus buntem Obst oder Gemüse – Achtung: Im Winter wäre es nicht gerade nachhaltig, z.B. Blaubeeren aus Chile zu kaufen.
  • Gemüsesticks und Kräuterquark gehen immer – oder Sterne mit einer Plätzchenform aus Käse ausstechen und für kleine „Zauberstäbe“ auf Salzstangen stecken – das finden alle niedlich!
  • Oder ihr macht es euch ganz, ganz einfach. (Dinkel-)Nudeln mit (Bio-)Tomatensoße – Da wird sich sicher kein Kind beschweren!

Gegessen werden darf zu Hause ruhig vom ganz normalen Geschirr. Und falls ihr unterwegs feiert, gibt es mittlerweile Einweg-Geschirr aus Weizenkleie, Zuckerrohr oder sogar essbares Geschirr und Besteck von Kulero*!

Foto: @Ruth Höfner

Was tun am Tag des Kindergeburtstags? Erst kreativ werden und dann raus an die frische Luft!

Mein Lieblings-Tipp ist immer eine Bastelaktion mit Naturmaterialien. Was dabei entsteht, können die Kinder gleich mit nach Hause nehmen. Damit umgehst du die fast schon obligatorische „Mitgebsel-Tüte“, in der sich oft nur überflüssiger Kleinkram befindet. 

Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt! 

  • Zauberstäbe aus Stöcken und Pappsternen, verziert mit bunten Farben, Bändern, Glitzer und Pompons aus der Restekiste. 
  • Steine bemalen 
  • kleine Windspiele aus Ästen basteln
  • Pinatas aus alten (Hafer-)Milch-Tetrapacks basteln 
  • Saatbomben bauen 
  • Straßenmalkreide herstellen 
  • Vogelfutter-Plätzchen selber machen 

Wenn ihr selbst keinen Bock auf Basteln habt oder einfach nicht mit dem nötigen Talent gesegnet seid, findet ihr zu ganz vielen Themen mittlerweile fertige Sets, um es euch einfach zu machen. Zu meinen Lieblings-Sets gehören u.a. die zusammensteckbaren Papptiere von bibabox, komplett recycelt und in Deutschland produziert.

Sehr beliebt zum Auspowern ist auch immer eine Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Großartige Unterstützung bei Kinderparties mit und ohne Motto findet ihr bei Sophie von Brainy Kinderevents* – sie hat sich auf nachhaltigere Kinderevents spezialisiert! Sophie bietet außerdem auch Download-Pakete an mit u.a. Spielideen, Bastelaktionen inkl. Checklisten für z.B. eine Zauberfete, Weltraumsause oder ein Drachenfest – und alles garantiert von Herzen so umweltfreundlich wie nur irgendwie möglich.

Nachhaltiger bedeutet auch achtsamer und bewusster erleben

Der Geburtstag deines Kindes ist und bleibt auch der Jahrestag seiner Geburt, das ist auch für die Eltern immer wieder berührend. Besonders schön und feierlich ist es, wenn ihr euch ein kleines, feines Ritual einfallen lasst, das für das typisch wohlig warme Geburtstagsgefühl sorgt, statt sich morgens gleich auf die Geschenke zu stürzen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, nach Maria Montessori für jedes Lebensjahr einen Kreis auf dem Boden abzulaufen und gemeinsam ein paar schöne Erinnerungen aus jedem Jahr aufzuzählen.

Mein Fazit zum nachhaltigeren Kindergeburtstag

Trau dich, es einfach zu halten! Versuche zu nutzen, was ihr schon habt oder kreativ zu werden. Wenn du etwas kaufst, entscheide dich für nachhaltigere Alternativen zu konventionellen Produkten. Und setz dich nicht zu sehr unter Druck, denn jeder kleine Schritt zählt. Dann hast du ein gutes Gewissen, tust etwas für den Erhalt unseres großartigen Planeten und dein Kind wird sicher abends glücklich ins Bett fallen – was will man mehr?

Anmerkung der Redaktion: Bei den mit * gekennzeichneten Verlinkungen handelt es sich um persönliche Produktempfehlungen von Ruth. Es besteht keine Werbepartnerschaft mit den genannten Unternehmen.

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