Mediation bei Trennung: Gemeinsam getrennte Wege

Überall wo Menschen aufeinandertreffen, kommt es zu Konflikten. Dies wird spätestens dann problematisch, wenn es sich dabei um einen Trennungsstreit handelt, in den auch Kinder involviert sind. Schließlich bleiben (Ehe)Partner auch nach der Trennung Eltern und werden sich weiter begegnen. Unsere Gastautorin Nicole Hengel empfiehlt deshalb, Mediation bei Trennung in Betracht zu ziehen. In Lüneburg, aber auch online, unterstützt sie Paare und Familien als Mediatorin in Konfliktsituationen.

Was ist eigentlich Mediation?

Die Trennung eines Paares ist oft ein schmerzhafter Prozess, der nicht nur emotional belastend ist, sondern auch rechtliche und finanzielle Komplikationen mit sich bringen kann. Hier bietet die Mediation eine Alternative zum herkömmlichen gerichtlichen Verfahren, die darauf abzielt, Konflikte einvernehmlich zu lösen und für beide Parteien akzeptable Lösungen zu finden.

„Ein Mediator ist wie der Mitarbeiter eines Reisebüros: Er bestimmt nicht, wo die Reise hingeht, sondern hilft den Klienten, ihre speziellen Ziele zu erreichen.“
(Tom Fiutak)

Das Verfahren der Mediation ist ein Weg der Konfliktlösung mithilfe eines allparteilichen und in der Sache neutralen Dritten, der von allen Beteiligten akzeptiert wird. Dieser Dritte – der Mediator/die Mediatorin – unterstützt die Parteien dabei, eigenverantwortlich eine für alle passende Lösung für ihr Anliegen zu finden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Konfliktparteien Experten für ihren Konflikt sind und diesen auch selbstständig lösen können wenn beide Parteien dazu bereit sind. Denn: selbst entwickelte Lösungen sind immer nachhaltiger als Ratschläge oder Lösungen von Außenstehenden.

Ich als Mediatorin überreiche also alle zur Verfügung stehenden Reisekataloge- den Zielort wählt ihr selbst! Gute Mediatorinnen wissen, dass das Verfahren kein Allerheilmittel ist und nicht für jeden Konflikt passt. So gibt es klare Grenzen in denen sich das Verfahren bewegt, aber auch Chancen die es bietet.

Chancen von Mediation bei Trennung mit Kindern

• Erhalt der Kommunikation: Ein wesentlicher Vorteil der Mediation ist die Förderung der konstruktiven Kommunikation zwischen dir und deinem ExPartner. Missverständnisse können geklärt und Lösungen erarbeitet werden, die die Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigen.
  
• Schonung der Kinder: Trennungen sind besonders für Kinder belastend. Eine einvernehmliche Einigung durch Mediation kann dazu beitragen, die emotionalen Auswirkungen auf eure Kinder zu minimieren. Ein harmonisches Verhältnis von euch Eltern nach der Trennung ist für das Wohl eurer Kinder von großer Bedeutung.
  
• Kosten- und Zeiteffizienz: Im Vergleich zu gerichtlichen Auseinandersetzungen ist die Mediation bei Trennung in der Regel kostengünstiger, zeitsparender und nervenschonender.
  
• Individuelle Lösungen: Gerichtsurteile folgen oft standardisierten Mustern, die nicht immer euren individuellen Bedürfnissen und Umständen gerecht werden. In meiner Rolle als Mediatorin ermögliche ich es euch, Vereinbarungen zu treffen, die besser zu eurer spezifischen Situation passen.

Grenzen von Mediation

• Freiwilligkeit und Kooperationsbereitschaft: Mediation basiert auf der Freiwilligkeit und eurer Bereitschaft, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Wenn du oder dein ehemaliger Partner nicht willens bist, euch auf den Prozess einzulassen, kann die Mediation scheitern.
  
• Machtungleichgewichte: In Fällen, in denen ein starkes Machtungleichgewicht besteht – etwa bei häuslicher Gewalt oder erheblichem finanziellen Druck – kann die Mediation problematisch sein.
  
• Keine rechtlich bindende Entscheidung: Im Gegensatz zu einem Gerichtsurteil ist die Einigung, die ihr in der Mediation erzielt nicht automatisch rechtsverbindlich. Ihr müsst die Vereinbarungen schriftlich festhalten und gegebenenfalls notariell beglaubigen lassen.
  
• Emotionale Belastung: Obwohl Mediation darauf abzielt, Konflikte zu entschärfen, kann der Prozess für euch emotional belastend sein. Vergangene emotionale Verletzungen, die ihr euch gegenseitig zugefügt habt, können zu einem Abbruch der Mediation führen.
  
• Komplexe rechtliche Fragen: Bei sehr komplexen rechtlichen Fragen, wie z.B. bei der Aufteilung umfangreicher Vermögenswerte oder Kindeswohlfragen, stößt die Mediation an ihre Grenzen. In solchen Fällen ist die Expertise von Anwälten und Gerichten unverzichtbar.

Fazit

Die Mediation bei Trennungen bietet – insbesondere, wenn Kinder involviert sind – eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen gerichtlichen Verfahren. Insbesondere aufgrund ihrer Kosteneffizienz, Zeitersparnis und der Möglichkeit, individuelle Lösungen zu finden.

Ich als Mediatorin bin dafür ausgebildet, dabei behilflich zu sein, die Kommunikation zwischen dir und deinem ExPartner wieder zu verbessern und die Belastung für eure Kinder zu reduzieren, indem ich mit euch zusammen eine individuelle Lösung für euren speziellen Konflikt erarbeite. Jedoch: das Verfahren ist nicht für jede Situation geeignet. Vor allem bei Machtungleichgewichten, mangelnder Kooperationsbereitschaft und komplexen rechtliche Fragen kommt die Mediation an ihre Grenzen. Möchtet ihr mehr zu Mediation bei familiären Konflikten erfahren, dann schau gerne auch in meinen Gastbeitrag bei StadtLandMama.

Wer schreibt hier: Nicole Hengel – Mediatorin in Lüneburg

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